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GZ Seebach

Standort Leutschenbach:
Soziokulturelle Quartierentwicklung

  

Der Leutschenpark, das Hunziker Areal oder die Metropolitans-Hochhäuser – Leutschenbach, das frühere Gewerbegebiet im Norden von Zürich, wandelt sich langsam zum Wohnquartier. Während die grössten Überbauungen erst noch bevorstehen, ist das GZ Seebach bereits heute mit mobilen Angeboten vor Ort und begleitet die Entwicklung des Quartierlebens.

Zielgruppe Jugendliche

Wie in der Manegg und in Altstetten legte das GZ auch im Leutschenbach von Anfang an viel Wert darauf, bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln. Dazu habe man insbesondere mit Interessensgruppen aus den bereits bestehenden Wohnsiedlungen den Austausch gesucht, sagt Sabine Aquilini, Leiterin des GZ Seebach. Im Kontakt mit einer Genossenschaft habe sich schliesslich tatsächlich ein Brennpunkt herauskristallisiert, den das GZ bisher nicht auf dem Radar hatte: Die fehlenden Freizeitangebote für Jugendliche. Daraus entstand eine Kooperation – die Genossenschaft stellt einen ihrer Räume zur Verfügung und Jugendarbeitende des GZ Seebach unterstützen die Jugendlichen vor Ort bei ihren Anliegen und Ideen.

 

Unterwegs mit der «temporären Piazza»

Weitere Angebote werden vor allem mobil durchgeführt. Zum Beispiel mit dem SpielWerk Mobil, das gemeinsam mit einer lokalen soziokulturellen Kooperationspartnerin, der katholischen Kirche Maria Lourdes, betrieben wird. Das mit allerlei Materialien ausgerüstete Elektromobil «tourt» in den wärmeren Monaten durch das ganze Quartier Seebach, informiert über soziale und soziokulturelle Angebote und schafft mit Spiel-, Werk- und Kaffeetisch eine Art «temporäre Piazza»: Während die Spielangebote vor allem Kinder ansprechen, kommen am Kaffeetisch auch Eltern, Grosseltern und Quartierbewohnende ohne Kinder ins Gespräch – untereinander und mit den GZ-Mitarbeitenden. Trotz des mobilen Charakters des Angebots sei der Wiedererkennungseffekt bereits gross. «Bauen wir das SpielWerk Mobil auf, kommen die Kinder aus allen Ecken!», erzählt Aquilini.

 

Vielbeschäftigte Quartierbevölkerung

Anders als in der Manegg oder in Altstetten engagieren sich im Leutschenbach bisher nur wenige Freiwillige im Rahmen von GZ-Aktivitäten. Das mag einerseits daran liegen, dass zurzeit kein fester Raum vorhanden ist, der mit Aktivitäten bespielt werden könnte. Aquilini sagt aber auch: «Wir haben einen hohen Anteil an Vollberufstätigen, deren Kinder tagsüber in der Krippe sind, und die keine Zeit für soziokulturelles Engagement haben.» Innerhalb der Genossenschaften gebe es zwar engagierte Leute – diese versuche man dazu anzuregen, ihren Radius auf das ganze Gebiet auszuweiten. Und auch bei den mobilen Angeboten lenke man das Gespräch ab und zu auf mögliche Ideen. Man merke aber immer wieder: «Es ist eine Realität, die Leute sind sehr beschäftigt.» Kürzlich sei es jedoch gelungen, gemeinsam mit verschiedenen Bewohnenden ein kleines Projekt aufzugleisen. Im Zentrum der Aktion: Ein vielbefahrener Veloweg, der an gewissen Stellen eine Gefahr für spielende Kinder und Fussgänger darstellt. Nun erarbeiten GZ-Mitarbeitende gemeinsam mit Quartierbewohnenden Fahnen mit Botschaften, die die Situation rund um die am Weg gelegenen Spielplätze entschärfen sollen, berichtet Aquilini.

 

Weichen für die Zukunft stellen

Hinsichtlich des erwarteten grossen Bevölkerungswachstums im Leutschenbach sagt die Leiterin des GZ Seebach: «Noch ist kein Baustein gelegt.» Für die konkrete Planung neuer, grösserer Angebote sei es noch zu früh, solange man nicht wisse, welche und wie viele Personen schlussendlich hier wohnen würden. Geplant ist jedoch, dass das GZ Seebach im neu entstehenden Stadtteil ab Sommer 2024 einen eigenen «Standort Leutschenbach» betreiben soll. Dieser wird sich voraussichtlich im Erdgeschoss der geplanten städtischen Wohnsiedlung Leutschenbach befinden und soll als Informationsplattform und Treffpunkt für die Anwohnerinnen und Anwohner dienen. Bis es soweit ist, tragen die Mitarbeitenden des GZ Seebach weiterhin mit mobiler Präsenz zum Aufbau eines gemeinschaftlichen Quartierlebens bei – und schaffen mit ihrer Vernetzungsarbeit auch bereits eine Basis für die Betreibung des künftigen Standorts.